Loving means

eye

Not 2 Hate U

Der Kuß

Am Anfang des Liebesspiels steht wohl der Blick, der zärtliche Blick, der den Partner oft soviel sagen kann, wie es sonst nur Worte tun. Worte, zärtliche Worte folgen diesem Blick und schaffen die Atmosphäre für das Folgende. Dem zärtlichen Blick, dem innigen Wort wird die Umarmung folgen, nichts als ein Aneinanderpressen der Leiber, ein Aneinanderschmiegen der Wangen. Und die Umarmung, wichtiger Bestandteil des Liebesspiels, wird während der ganzen Dauer der Mundküsse und auch später von Bedeutung bleiben. Aus der Umarmung,aus dem sich Gegeneinanderdrängen und Zusammenziehen, entwickelt sich der Kuß. Die Wangen gleiten voneinander ab; die Lippen finden sich. Die Zungen beginnen sich abzutasten, schieben sich aneinander vorbei, ziehen sich wieder zurück, während nur die Schleimhäute der inneren Lippen fest aufeinanderliegen. Nun öffnet sich der Mund des Mannes weiter und er umfaßt mit seinen Lippen die Lippen der Frau. Seine Zunge tastet sich die Lippen seiner Partnerin entlang, zuerst an der Außenseite, dann innen, zwischen Lippenschleimhaut und Zahnfleisch. Nun wird das Spiel umgekehrt durchgeführt. Dann dringt die Zunge des Mannes weit in die Mundhöhle der Partnerin vor, und anschließend folgt diesem Beispiel dei Zunge der Frau. Jetzt beginnt diese leicht zu saugen; dasselbe tut der Mann. Der sogenannte Zungenkuß ist zum saugenden Kuß geworden. Hier ist ein Fehler zu erwähnen, den die meisten jungen Mädchen begehen und den sie auch beibehalten, wenn sie nicht viel Talent zum Küssen besitzen und man es ihnen nicht rechtzeitig sagt, wodurch sie für den "Fachmann" zu schlechten Küsserinen werden. Dieser Fehler besteht darin, daß die Mundhöhle ausgedehnt und die Zunge bzw. deren Muskel zu stark angespannt wird, wodurch sich im Mund des Mädchens ein Hohlraum bildet. Dadruch wird die Oberfläche der sich berührenden Schleimhäute verringert und die Zunge des Mannes stößt isn Leere, bzw. kann nur mit der Spitze oder nur einseitig Wiederstand fühlen. wodurch die Innigkeit, das Ineinanderverschmelzen des Kusses verringert bzw. unmöglich gemacht wird.

(Aus: Dr. Med Eugen Seiler, Die Kunst erotischer Lust-Vollendung. Eine Anleitung zur Hoch-Ehe. Suttgart 1956)